Nähen gegen die Armut – helfen in Afrika mit Hoffnungsträger.
Hoffnungsträger steht für konkrete Programme, die dort eingreifen, wo Hilfe dringend benötigt wird – so wie in Afrika. Dazu gehören die Nähschulen in Sambia, die Eltern aus der Armut helfen und Kindern dadurch eine Zukunft ermöglichen. Wir haben uns auf eine Afrika-Reise begeben, um euch unser Ausbildungsprogramm näherzubringen.
Wenn ich den Erfolg meiner Schüler sehe, dass sie selbstständig ein Kleidungsstück herstellen können, macht mich das happy!
…sagt Patricia Kaluba Kapelembe (52 Jahre alt), Leiterin des Nähschulen-Programms in Sambia. Das breite Grinsen der Frau nimmt den ganzen Raum ein, als wir sie in ihrem Büro begrüßen.
Patricia arbeitet seit 2003 bei Prison Fellowship Sambia, der lokalen Partnerorganisation von Hoffnungsträger in Afrika. Sie selbst ist ausgebildete Schneiderin und staatlich anerkannte Ausbilderin. Sie weiß also, wovon sie spricht – nicht nur, was das Handwerk betrifft, sondern auch, wenn es darum geht, allein eine Familie zu versorgen: Sie ist Witwe, hat vier Kinder und zwei Enkelkinder.
In einer ähnlichen Situation sind auch die Familien von Gefangenen, an die sich die Arbeit von Prison Fellowship und das Nähprogramm richten. In diesen Familien sitzt ein Elternteil im Gefängnis, meist der Vater. Zurück bleiben die Kinder und Mütter. So bleibt kaum Geld für Essen, Schule, Medizin. Die Frauen verfügen oftmals nur über geringe bis gar keine Schul- und Ausbildung. Ohne Beruf, kein Geld.
Kinder und Eltern leben in Not und Armut.
„Welche Perspektiven hat diese Familie?”, fragt Patricia und hebt dabei die Hände in die Luft. Wenn die Väter einfach weggesperrt und sich selbst überlassen werden, ohne Weiterbildung und Chancen für einen Wiedereinstieg in einen Beruf nach ihrer Haft, wenn die Frauen kaum genügend Lohn erwerben können, um die Familie zu ernähren, und die Kinder nicht zur Schule gehen und gefördert werden, stehen alle vor dem Aus, fasst sie zusammen. Sozialhilfen, die diese Familie auffangen würden, gibt es in Sambia nicht.
Helfen in Afrika.
Das 2003 gestartete Nähschulenprogramm Sambia sowie Patenschaften helfen in diesen konkreten Notsituationen. Leiterin Patricia erklärt die Schwerpunkte:
- Väter im Gefängnis erhalten eine Nähausbildung während ihrer Haftzeit. Nähmaschinen, Ausbilder und Kurse werden durch Spenden finanziert.
- Frauen und Männer, die zu Hause sind, besuchen eine der Nähschulen, in der sie in einer 1-jährigen Ausbildung das Nähhandwerk erlernen. Hier wird ein wichtiger Grundstein für die berufliche Zukunft gelegt. Beim Start in eine Selbstständigkeit werden die Absolventen unterstützt.
Jetzt für Ausbildungen spenden - Kinder erhalten durch das Patenkind-Programm Unterstützung, damit sie die Schule besuchen und medizinisch versorgt werden können, sowie ergänzende Essenspakete und Begleitung durch einen Sozialarbeiter.
Jetzt Pate in Sambia werden
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Hoffnungsträger Nähschulen in Afrika.
Gemeinsam mit Patricia besuchen wir die Nähschulen im Umkreis. Aktuell gibt es drei Nähkurse, davon einen im Gefängnis und zwei außerhalb in Nähschulen. Insgesamt stehen ca. 60 Ausbildungsplätze zur Verfügung.
Der Raum ist dunkel, doch der Kurs bringt Hoffnung: die Nähschule.
Die Nähschule, die wir an diesem Tag besuchen, befindet sich in den Räumlichkeiten einer katholischen Kirche in der Community (so werden Viertel in den Dörfern in Sambia bezeichnet) Mushili. Auch wenn der Raum beengt und etwas dunkel wirkt, findet hier seit 2014 erfolgreich die Ausbildung zu Näherinnen und Nähern statt – mit bereits über hundert erfolgreichen Absolventen.
Aktuell arbeiten einige der Ausbilder an den Nähschulen ehrenamtlich. Spende jetzt für Gehälter an neuen Nähschulen
Malaika* will ihr eigenes Business starten.
Die Auszubildende Veronika zeigt uns an diesem Tag ein Kleidchen, das sie für ihre Enkelin genäht hat (Foto). Sie hat den Nähkurs im September 2019 gestartet. Zuvor war sie als Gärtnerin tätig, aber das Einkommen reichte kaum für sie und ihre vier Kinder. Nach ihrem Abschluss möchte sich Veronika in einem eigenen Unternehmen auf das Nähen von Hosen und Schürzen spezialisieren und so ein höheres Einkommen für ihre Familie erzielen.
Ich liebe den Unterricht, da ich etwas Eigenes designen und dann auch nähen kann.– Malaika, Auszubildende an der Nähschule
Mara* nutzt ihre Chance, um eine Ausbildung zu erhalten.
Cathleen* war einst Patenkind im Hoffnungsträger Patenkind-Programm.
Cathleen galt als „Kind eines Gefangenen” als hoffnungsloser Fall, erzählt uns Patricia. Ihr Vater war im Gefängnis und so wuchs sie mit ungünstigen Zukunftsperspektiven auf: kein Geld und keine Zeit für Schulbildung, kaum genügend zu essen. Doch das sollte sich rasch ändern: Cathleen wurde von den Sozialarbeitern der sambischen Partnerorganisation Prison Fellowship International gefunden und in das gemeinschaftliche Patenkind-Programm mit Hoffnungsträger aufgenommen.
Weil ich Patenkind war, konnte ich zur Schule gehen. Heute mache ich meine Nähausbildung. – Cathleen, Auszubildende an der Nähschule
Heute ist die junge Frau 21 Jahre alt und lernt in dieser Nähschule das Nähen. Auch ihr Vater lernte im Gefängnis Nähen. „Ich freue mich, dass ich für mich selbst schöne Kleidung nähen und später damit Geld verdienen kann“, sagt sie. An diesem Tag hat Cathleen eine Schuluniform genäht.
*Namen zum Schutz der Personen geändert.
Spende jetzt!
Unterstütze mit dem Ausbildungsprogramm Nähschulen Bildung und Zukunft für bedürftige Eltern und ihre Kinder.